Verlängert: Sommerausstellung auf dem Hartmannshof vom 13.09.24 – 30.11.24

Heinrich W. Risken-Stiftung

Die Heinrich W. Risken Stiftung fördert Kunst und Kultur sowie die Heimatpflege, den Natur- und Artenschutz. Dies geschieht insbesondere durch die fachgerechte Archivierung und die öffentliche Präsentation der Werke ihrer Sammlungen und durch Projekte, die Natur und Menschen zusammenbringen.

Die Heinrich W. Risken Stiftung trauert um Maggy Kaiser

Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod Maggy Kaisers erfahren.

Die französische Künstlerin, 1922 in Mulhouse geboren, war der Heinrich W. Risken-Stiftung seit vielen Jahren eng verbunden. Wir haben sie auf ihrem künstlerischen Weg begleitet und gefördert und trauern um einen wunderbaren Menschen.

Die Kunstwelt verliert eine begnadete Künstlerin, die mit ihrer Kreativität und Leidenschaft die Welt bereichert hat. „Malen um zu sein“ – der Titel ihres Katalogs könnte kaum besser zum Ausdruck bringen, wie sehr die Kunst Maggy Kaiser beeinflusst hat – und umgekehrt. Maggy Kaiser war eine Visionärin, deren Werke Ausdruck ihrer tiefen Empathie und ihrer unermüdlichen Suche nach Schönheit in der Welt waren.

Schon zu Lebzeiten war es ihr Wunsch, dass unsere Stiftung ihr Gesamtwerk verwaltet. Dieser verantwortungsvollen Aufgabe wollen wir nun auch nach ihrem Tod mit großem Respekt gerecht werden.

Über die Stiftung

Die Heinrich W. Risken Stiftung fördert Projekte der bildenden Kunst, der Heimatpflege und des Naturschutzes. Ebenso ist der Artenschutz ein großes Anliegen der Stiftung. Hinzu kommen Projekte zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Themen der Kunst sowie Projekte zur Verbreitung des Naturschutzgedankens. Die Stiftung führt diese Projekte in der Regel in eigener Regie durch.

Aus Sicht der Heinrich W. Risken Stiftung gehören die Pflege und Sicherung des kulturellen Erbes und des Naturerbes eng zusammen und bedürfen einer besonderen Unterstützung. Die archivarische Pflege von Kunstwerken und ihre Zugänglichmachung, die Pflege des natürlichen Raumes und der Erhalt der biologischen Vielfalt durch aktiven Artenschutz haben dabei herausragende Bedeutung für die Stiftung.

Förderung der bildenden Kunst

Kunst und Kultur zu fördern ist ein zentrales Anliegen der Heinrich W. Risken Stiftung. Dies geschieht durch die kunsthistorisch gesicherte Aufarbeitung, Katalogisierung und Archivierung von Werken der bildenden Kunst. Die öffentliche Präsentation dieser Werke ihrer Sammlung ist ebenso ein wichtiges Anliegen der Stiftung. So umfasst die Sammlung gegenwärtig u. a. große Teile der Lebenswerke von Gunther Keusen, Helga Rensing, Maggy Kaiser und Renate Kornacker.

Gunther Keusen
(*1939)
Gunther Keusen sammelt alles, was über den Holunder zu finden ist – eine unerschöpfliche Fülle. Er gewinnt die Farben aus allen Teilen der Pflanze, vollzieht gleichsam den zyklischen Lauf der Gezeiten in seiner Arbeit nach – am Anfang stehen die konkreten Bilder, in die Samen, Früchte, Dolden Eingang finden; gleichzeitig verkocht er seine Ernte, die ihm übers Jahr gereicht: „Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß…“ (Rilke). Holunder verdichtet sich, man muss es so sagen, in diesen Bildern zu Poesie. (Textauszug: Marion Hohlfeldt)

Ausstellungen

Die Heinrich W. Risken Stiftung macht in einer Ausstellungsreihe ausgewählte Arbeiten ihrer Sammlung einer kunstinteressierten Öffentlichkeit zugänglich.
Einen Überblick über die aktuellen und vergangenen Ausstellungen finden Sie an dieser Stelle.

Sommerausstellung im Hartmannshof
Beyond Abstraction
Eine Retrospektive von Kanjo Také
Dauer der Ausstellung:
- 13.09.2024 – 30.11.2024 (verlängert)
- Besuchszeiten NUR nach Voranmeldung
- freitags von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr und samstags von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Buchungen:
- montags bis freitags von 08:30 bis 17:00 Uhr: +49 (0) 5424 299 100
- oder per E-Mail unter: info@hwrisken-stiftung.de

Ausstellung 2024

Kanjo Také

Kanjo Také
BEYOND ABSTRACTION

Kanjo Také hat Malerei und Bildhauerei studiert, bevor er an der UDK in Berlin die Fächer Fotografie und visuelle Kommunikation belegte. Seit 2003 ist er als freischaffender Künstler tätig und verbindet in seinem Werk die verschiedensten Techniken, insbesondere Malerei und Fotografie, aber auch Zeichnungen, Videokunst und Skulpturen prägen sein Oeuvre.

Die Kombination unterschiedlicher künstlerischer Ausdrucksformen entspricht der Weltsicht Takés. „Wenn die Erkenntnis geht, ist das Unsichtbare da!“ lautet eines seiner Zitate. Ungewöhnlich kraftvoll und mutig überrascht er den Betrachter mit Werken, die rational kaum fassbar sind. Es ist die Sinnlichkeit der Arbeiten, die unter die Haut geht und berührt, uns bereichert und wachsen lässt. Nicht die Wiedergabe der materiellen Realität ist sein Thema, sondern das Visualisieren innerer Kräfte und spiritueller Energien. Hierbei werden zutiefst menschliche Themen durch die Verknüpfung asiatischer und europäischer Formensprache parallelisiert.

Sein Werk lebt von einer Offenheit, die die Schranken der Kulturen ebenso wie die des Ver- standes scheinbar mit Leichtigkeit überwindet. Eine Ebene hinter der sichtbaren Wirklichkeit wird anschaulich und setzt jene Art von sinnstiftender Fantasie frei, die uns auch die Realität mit neuen Augen sehen lässt.

(Text: Dr. Annette Georgi)

Zur Galerie von Kanjo Také

Ausstellung 2023

Günter Michael Kiffe & Wijnand Janssens

Günter Michael Kiffe

geboren 1936, war ein enger Freund und Weggefährte Janssens. Bei gemeinsamen Malreisen und zahlreichen Gesprächen über Kunst haben sich die beiden ausgetauscht, inspiriert und unterstützt. So nimmt es kaum wunder, dass die Werke der Künstler einige Parallelen aufweisen. Auch bei Kiffe, der sich ähnlich farbenfroh und formatfüllend äußert, ist die malerische Reduktion des Gesehenen und Erlebten ein wesentliches Merkmal des Schaffens. Neben realitätsnahen Porträts, Stillleben und Landschaftsdarstellungen weist sein Werk völlig abstrakte Arbeiten auf, bei denen die Bezugnahme zum Gegenstand kaum noch nachvollziehbar ist. Graphische Formationen, geometrische Felder und ornamental angeordnete Punkte füllen ohne formerfassende Konturen den Bildraum und liefern so eine große Spannbreite an Assoziationen. Mitunter ist es nur noch der Titel des Werkes, der die Inspirationsquelle erkennbar macht.

(Text: Dr. Annette Georgi)

Zur Galerie von Günter Michael Kiffe

Wijnand Janssens

Jahrgang 1924, gestorben 2008, hat sich autodidaktisch der Malerei gewidmet und wurde von dem Galeristen Heinz Clasing entdeckt, ausgestellt und gefördert. Beide Männer verband eine innige und langjährige Freundschaft. Clasing erkannte in Janssens Werk eine besondere Qualität: In der Kunstlandschaft Westfalens war seine Malerei ungewöhnlich fortschrittlich. Clasing war mutig genug, sich mit seinem Galerieprogramm genau diesen progressiven Tendenzen zu widmen.

Das Werk der 50er Jahre gehört zu den stärksten Phasen in Janssens Schaffen. Stets changierend zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion gewähren die klein- bis mittelformatigen Arbeiten einen Einblick in die Weltsicht des Künstlers. Inspiriert durch ganz konkrete Gegenstände des alltäglichen Umfelds kam Janssens in seiner künstlerischen Auseinandersetzung zu einer auf Struktur und Farbfelder konzentrierten Essenz der Dinge. Formatfüllend werden scheinbar belanglose Gegenstände dargestellt, aus denen der Künstler mit konsequenter Reduktion und im Verzicht auf Details ihre ästhetische Bedeutsamkeit herausarbeitet.

(Text: Dr. Annette Georgi)

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Ausstellung 2022

Louis Chacallis & Paul Sebastian Feichter

Louis Chacallis

Louis Chacallis, geboren 1943 in Algier, lebt heute als freischaffender Künstler in Nizza.

Im März 1970 schlossen sich Louis Chacallis, Martin Miguel, Serge Maccaferri, Max Charvolen und Vivien Isnard zu der <Groupe 70> zusammen, die drei Jahre lang in ihrer ursprünglichen Zusammensetzung blieb, um der französischen Kunst neue Impulse zu geben. Im neuen Europa nach dem II. Weltkrieg war man fasziniert von Künstlern wie Jackson Pollock, Mark Rothko, Barnett Newman und Ad Reinhardt, deren Einflüsse auch in der <Groupe 70> zu beobachten waren.

In dieser Zeit experimentierte Chacallis mit unterschiedlichen Materialien wie Glasfaser-Gewebe, Schnur, rohem Holz oder Sägespänen. Er beobachtete die Wirkung von Farbmodulationen auf diese Materialien, indem er sie mit Pulverbeuteln, Fläschchen mit Flüssigkeiten oder direkt mit Pigmenten tränkte oder überzog. Chacallis untersuchte verschiedene Stützgewebe auf ihre Tragfähigkeit hin mittels Falten, Zerknittern, Schneiden, Demontieren oder Fragmentieren, bis er die für ihn geeignete Form gefunden hatte.

Chacallis erklärt hierzu: „Raum ist Bewegung. Die Malerei ist eine Haut, auf welcher Geschichte gezeichnet ist.“

(Text: Michael Wessing)

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Paul Sebastian Feichter

Auszug aus Grenzen der Natur

Berichte und Tagesereignisse zeigen auf, wie sehr sich das Verhältnis Natur-Mensch verändert. Nichts ist so geblieben wie es war. Den Wald heute sehen und erleben ist nicht dasselbe wie vor einigen hundert Jahren. Paul Feichters Idee über die Natur beruht auf dieser Erkenntnis und mündet in einer Vision. Er will unser Verhältnis zu Natur und Umwelt erneuern. Jeder seiner Arbeiten ist ein Projekt zur Unterstützung der Natur – aber nicht auf politische Art und Weise wie bei Beuys – sondern in einer leisen, poetischen Art, womit er den Betrachter mit einbezieht. Das ist die Umkehrung des Bewusstseins, die Basis für jede wahre und tiefe Veränderung.

Seit 1988 geht seine Tätigkeit in zwei Richtungen: einerseits sind es Einwirkungen auf den Lebensraum und anderseits seine Tätigkeit als Bildhauer. Der Künstler widmet sich parallel und gleichzeitig beiden Aktivitäten. Bemerkenswert ist seine Tätigkeit auch in der Public Art, wie in Bruneck, wo Kunst mit der Architektur verschmilzt. In diesen seinen Arbeiten zeigt sich in Form von Minimalart die Poesie der Details. Alles geschieht durch kleine Veränderungen.

Feichter legt großen Wert auf kleine Zeichen und Details, jedes Werk ist durchdacht, nichts wird dem Zufall überlassen. Deswegen ist „seine“ Natur der Ausdruck menschlicher Ordnung, sie erscheint nicht spontan, weil sie einer inneren Vision entsprechen soll. Hinter jeder Form steht also eine bestimmte Einstellung.

Holz und Bäume besitzen Eigenschaften, die der Künstler nicht verletzt. Er mag kein Chaos. Die Brutalität und die Aggression in „Zelle“ zeigen es mit großer Klarheit: die Gefahr kommt von außen. An sich ist die bestehende Ordnung in der Natur perfekt und der Künstler stellt sie wieder her und schafft gleichzeitig eine Parallele.

Kunst will nicht Gott ersetzen. Aber die Sensibilität eines Künstlers kann dazu beitragen, die Ordnung in der Natur wiederherzustellen und etwas, was dem Tode oder der Entropie nahe ist, wieder zum Leben zu erwecken. In diese Richtung bewegt sich die Kunst Paul Feichters.

(Text: Valerio Dehó)

Fotos: © Angela von Brill

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Ausstellung 2020

Renate Kornacker & conditio humana

Renate Kornacker – der Körper und das ICH

Adorno hat grundsätzlich die ästhetische Avanciertheit eines Bildwerks postuliert. Damit hat er die Richtschnur gezogen für den ihm nachfolgenden Kunstdiskurs. In der Praxis hat das eine gesteigerte Aufeinanderbezogenheit zwischen Künstlern und Künstlerinnen befördert – einen globalen Wettstreit um die Deutungshoheit über die Forderung Adornos.

Renate Kornacker hat in den Siebzigern des vorigen Jahrhunderts diesen Wettstreit, um sie herum entbrannt, erlebt und betrachtet. Er widersprach ihrem Wesen diametral. Darum ging es ihr aber: Um ihr Wesen. Um die radikale Fahndung nach dem Gesicht ihres Wesens. Radix. Die Wurzel ihres Ansatzes erkannte sie in den Gewandfiguren mittelalterlicher Maler. Als noch Unbekannte, unter Gewändern Verborgene, wurde ihnen Zeit gelassen, sich von der Antike zu emanzipieren. Mit dem ihr Unbekanntsein des eigenen, wesensgeprägten Körpers, hat sie also in den Gewandkörpern begonnen. In den ihr verbleibenden dreißig Jahren hat sie darum gemalt (gekämpft), sich zu erkennen.

Dem Weg ihrer Selbstsicht ist Renate Kornacker in mehreren, aufeinanderfolgenden Arbeitskomplexen gefolgt. Jeden Komplex hat sie gesondert in der Farbe eines dominanten Pigments abgehandelt. Die Dualität von tragendem, auf den Rahmen gespanntem Tuch und dem bildtragenden, gleichsam plastisch bearbeiteten Maltuch, hat sie immer beibehalten. Darin hat sie die beste Methode gesehen, sich in das entstehende Bild einhüllend, selbst auf direktestem Weg in das Bild zu gelangen, sich in das, nicht auf das Bild zu transponieren.

(Text: Knut Kaufmann)

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conditio humana
Künstlerische Positionen zum menschlichen Sein von
Thorsten Brinkmann, Frank Dornseif, Al Hansen, Volker Hildebrandt, Peter Krusche, Zak Kyes, Ben Patterson, Philip Rantzer, HA Schult, Buky Schwartz, Ernesto Tatafiore

Das verbindende Element dieser Ausstellungs-Dramaturgie ist der Gegenstand der Darstellung, der Mensch! Seit dem Abdruck einer menschlichen Hand in der Chauvet-Höhle in Südfrankreich vor mehr als dreißigtausend Jahren wird der Mensch in seinem Bezug zu sich und der Welt abgebildet. Daher ver- wundert es nicht, dass auch zeitgenössische Künstler immer wieder fasziniert davon sind, den Menschen in all seinen Facetten bildnerisch darzustellen. Wie unter- schiedlich die Menschenbilder sein können und trotz- dem verbindende Botschaften zur conditio humana postulieren, zeigt diese Ausstellung.

Der Kurator Paul Anczykowski inszenierte die einzelnen künstlerischen Positionen und ließ sie in Narrativen miteinander agieren. Die Hampelmann-Figur von Philip Rantzer scheint eine Reaktion auf den Mann mit vorgehaltener Maske von Ernesto Tatafiore zu sein. Volker Hildebrandts „Venus“ tarnt sich mit einem rauschen-den Flimmern weiß-grau-schwarzer Punkte und scheint die weibliche Schönheit zu zelebrieren, während Frank Dornseifs „Blau-Schwarze Dusche“ den männlichen Körper und seine Formschönheit dreidimensional in Szene setzt. Hinter der Tür versteckt sich Thorsten Brinkmanns alter Ego unter einem Karton während die Porträts von Peter Krusche den Besuchern direkt ins Gesicht schauen.

HA Schults Trash People gingen als Armee um die ganze Welt, als wollten sie uns Menschen an unsere Müllberge auf dieser Erde erinnern, während Al Hansen mit der Weiblichkeit seiner Muse die Archaik des Matriarchats beschwört. Der Ausstellungs-raum wird definiert durch handgewebte Teppiche, die alle Positionen strategisch diagonal zu verbinden scheinen.

(Text: Dr. Sabine Weichel-Kickert)

Fotos: © Angela von Brill

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Ausstellung 2019

Hiltrud Schäfer & Helga Rensing

Hiltrud Schäfer

Hiltrud Schäfer (*1937, Luckau/Dannenberg) hat als künstlerisches Medium Papier gewählt, oft selbst geschöpft. Mit großer Fantasie, Experimentierfreude und feinem Gespür für das Material hat sie ein umfangreiches Werk geschaffen: vom Künstlerbuch über Collagen und Skulpturen bis hin zu großen Rauminstallationen.

In fast 40 Jahren künstlerischer Tätigkeit hat sie weltweit ausgestellt, an internationalen Symposien teilgenommen und viele Preise und Stipendien gewonnen.

Ihre Lehrtätigkeit reicht vom Kunst- und Textilunterricht an einem Gymnasium über eine Leitung von Fort- und Weiterbildungen und Workshops bis zur Lehrtätigkeit an der Universität Osnabrück, wo sie immer noch in der Lehrerausbildung tätig ist.

Ihre ständige Auseinandersetzung mit dem Material Papier in einer stets aktuellen Bildsprache verleiht dem Werk – wie zum Beispiel bei den neuen Arbeiten, den weißen kleinen Skulpturen – immer wieder überraschende Impulse.

(Text: Wilfried Bohne)

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Helga Rensing

Helga Rensing (1926 – 2011) war eine sehr vielseitige Künstlerin. Sie benutzte alle Farben, Stifte, Federn und Kreiden, war in den Tiefdrucktechniken von Stanley William Hayter ausgebildet worden, kombinierte Techniken – z. B. Federzeichnung und Aquarell, oder Gouache und Collage -, klebte Collagen, die sie auch gern mit Malerei und/oder Zeichnung verband. Thematisch reichte ihre Bandbreite von abstrakten Kompositionen bis hin zu Porträts.

Nachdem Helga Rensing ihr Studium der Kunstgeschichte 1952 mit der Promotion über einen mittelalterlichen Maler, Bertram von Minden, abgeschlossen hatte, wandte sie sich von der Theorie ab und der Praxis zu. Ein Stipendium Frankreichs ermöglichte ihr das Kunststudium in Paris. Dort herrschte in den 1950er Jahren das Informel, gegenstandlose, gestische Malerei. Eine Reise nach Princeton und New York 1963 brachte Menschen und Landschaften in ihre Bilder. In fast 60 Jahren schuf sie ein vielseitiges Œuvre aus Leinwandgemälden, Aquarellen, Gouachen, Radierungen, Pastellen, Zeichnungen und Kollagen. Bis zu ihrem Tod 2011 hat sie gezeichnet, gemalt und gedruckt.

(Text: Dr. Ulrich Schäfer)

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Ausstellung 2018

Georg Wittwer & Maggy Kaiser

Georg Wittwer

Georg Wittwer (*1959 Koblenz) begann nach seiner Berufstätigkeit als Gärtner, zuletzt im Botanischen Garten Bonn, das Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf. 1993 schloss er das Studium als Meisterschüler bei Prof. Tony Cragg ab. Seitdem arbeitet Wittwer als freischaffender Künstler. Von 2001 - 2004 war er Dozent für Bildhauerei im Orientierungsbereich der Kunstakademie Düsseldorf und begleitet ab 2005 als Lehrbeauftragter für Bildhauerei das jährliche Landsymposium der Kunstakademie Düsseldorf in Kronenburg/Eifel. Er ist Mitglied der Künstlergruppe Bonn und Gründungsmitglied der Gruppe „Jetzt", Bonn.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit besteht in der Schaffung von tierischen Kreaturen aus Altmetall. Indem sie lebendig werden, bekommen Schaufeln, Hacken, Gabeln und vieles mehr, vom Vergehen der Zeit - dem Rost - patiniert, eine neue Wertigkeit. Wittwer geht es aber auch darum, die Geschichten der einzelnen Teile sichtbar zu machen und zu ehren. Der Betrachter geht auf Entdeckungsreise der Dinge. Seine „Bagbirds" begegnen nicht nur den Fashion Freunden mit viel Charme und selbstbewusster Nonchalance. Hier kombiniert Wittwer Modehandtaschen mit Konsumaccessoires und Altmetall zu verrückten Taschenvögeln.

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Maggy Kaiser

Maggy Kaiser (*1923 Mulhouse), Malerin, studierte an der Académie Colarossi und bei dem ungarischen Maler Ápad Szenes in Paris. In den fünfziger Jahren überwiegend in der französischen Hauptstadt lebend, zeigen sich in ihrem Werk sowohl Einflüsse der dortigen Kunstströmungen wie auch des frühen Kubismus: Tektonischen Stadtlandschaften und flächenhaft gebrochene Stillleben, die sich in Farbigkeit und Komposition vom Naturvorbild lösen zugunsten eines frei ausbalancierten, dynamischen Kompositionsgeflechts.

Studienreisen in die Toskana erweitern das motivische Repertoire, immer aber liegt ihr gestalterischer Fokus auf dem spannungsvollen Bildaufbau. Dieses Interesse verfolgt sie konsequent weiter, als sie 1960 nach Valbonne (Südfrankreich) übersiedelt und endgültig zu einer rein abstrakten Formensprache findet. Zunächst überwiegen geometrische, großflächige Kompositionen in gedeckten, kontrastierenden Farben, in den achtziger Jahren hellt sich die Palette zunehmend auf. Licht übernimmt Abstufungen in Bildregie. Später treten an die Stelle linear-geometrischen Ausrichtungen im Zuge erweiterter Raumvorstellungen Kreisformen und Kreissegmente, schließlich auch unregelmäßige polymorphe Farbformen, die – befreit von Erdenschwere – zu schweben scheinen. Immer liegt die künstlerische Kraft ihrer Bilder in der gewagten Balance zwischen Struktur und Freiheit.

(Text: Annegret Rittmann)

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Ausstellung 2017

Theo Kuijpers & Gunther Keusen

Theo Kuijpers

Theo Kuijpers (*1939 Helmond), ausgebildet in der industriellen Formgebung, unternimmt ab den 1960er Jahren zahlreiche Reisen durch Europa, Afrika und nach Australien. Hieraus entwickelt er seine Arbeitsmethode, in dem er als Essenz die gewonnenen Reiseimpressionen als Hauptideengeber in klaren, archaischen Formen und kraftvollen Farbgebungen festhält.

Waren diese ungewöhnlichen Materialbilder anfangs noch stark dem Informel verhaftet, entwickelt sich seine Kunst mehr und mehr zum abstrakten Impressionismus und zur Farbfeldmalerei hin, gleichwohl er im Grunde genommen ein Konstruktivist geblieben ist. Er selbst sagt von sich, dass er seine Arbeiten nach wie vor ‚baue‘, so als ob er über Architektur nachdenken würde. Kuijpers benutzt die Bildoberfläche nicht als einen rein neutralen Untergrund, vielmehr erzeugt er mittels Materialeinbringung und pigmentierter Überarbeitung die Wirkung einer unüberschaubaren, im Untergrund verborgenen Oberfläche.

(Text: Dr. Michael Wessing)

Zur Galerie von Theo Kuijpers

Gunther Keusen

Gunther Keusen ist Grafiker, Fotograf und Maler. Von 1972 - 2004 war er Professor an der Kunstakademie Münster. In den 1970er Jahren widmete er sich verschiedenen Kunst-am Bau-Projekten in Berlin. Anregungen für seine künstlerische Arbeit findet Keusen u. a. in Werken der Dichter Kleist und Hölderlin. Hölderlin. dessen Name "kleiner Holunderstrauch" bedeutet, führte Keusen Anfang der 1980er Jahre auf "die holunderrote Spur", der er seitdem folgt: Aus Holundersäften, Blüten, Beerenschlamm und Dolden und diversen Zusätzen wie Tusche, Pigmente, Zitrone oder Sprudelwasser schafft Keusen einen Kosmos Holunder, zu dem selbstverständlich auch Holundermythen, Märchen, Lieder, Gedichte und Rezepte gehören.

Zur Galerie von Gunther Keusen

Veröffentlichungen

Ebenso wie die Ausstellung der Werke gehört auch die kunsthistorisch gesicherte Aufarbeitung und Einordnung der Künstler zu den Zielen der Heinrich W. Risken Stiftung. Unsere Ausstellungskataloge über die Arbeiten von Helga Rensing und Maggy Kaiser geben einen Überblick über das Werk der Künstlerinnen über alle Schaffensphasen hinweg.

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Naturschutz, Artenschutz und Heimatpflege

Die Heinrich W. Risken Stiftung fördert Projekte, die modellhaft nicht nur die Natur beziehungsweise die Umwelt allein im Blick haben, sondern auch den Menschen und seine Bedürfnisse mit einbeziehen. Die Projekte sollen die nachhaltige Verbesserung von Natur und Artenschutz mit heimatpflegerischen Aspekten und die Verbesserung des ländlichen Kulturerbes verknüpfen.

Trappen

Nachdem wir viele Jahre bedrohte Kranicharten wie Mandschuren-, Weißnacken-, Schneekranich und auch europäische Kraniche im Rahmen der Heinrich W. Risken Stiftung gezüchtet und die Nachzuchten an einen bekannten Vogelpark in Deutschland abgegeben haben, bekamen wir die wohl einmalige Gelegenheit, von spanischen Züchtern einige Exemplare der Groß- und Zwergtrappen zu übernehmen. Wir stehen damit am Anfang. Die Trappenhaltung ist eine Herausforderung, denn die Vögel sind sensibel und eigenwillig. Trappen sind kleine bis sehr große, am Boden lebende Vögel. Es gibt verschiedene Arten von Trappen. Bei den Trappen der Heinrich W. Risken Stiftung handelt es sich um Großtrappen (Otis tarda) und Zwergtrappen (Tetrax tetrax). Die Großtrappen erreichen eine Größe von bis ca. 1 Meter und können ein Gewicht von bis zu 16 kg erreichen. Damit zählen sie zu den schwersten flugfähigen Vögeln weltweit.

Heute ist das Hauptverbreitungsgebiet der Trappe Afrika, Asien und Südeuropa. Historisch betrachtet war insbesondere die Großtrappe auch in Deutschland heimisch. Sie verschwand jedoch ab etwa 1850 nach und nach. Mitte der 1990er Jahre wurden die Bestände auf unter 100 Individuen geschätzt. Überwiegend im Osten Deutschlands waren diese Tiere vorzufinden. Die Großtrappe gilt heute als vom Aussterben bedroht.

Die Heinrich W. Risken Stiftung hat sich daher der Tiere aus der andalusischen Zucht angenommen und zur Betreuung nach Ehrenfriedersdorf (Sachsen) in das Gehege der Stiftung übergesiedelt, wo sich die Tiere wohlfühlen und hervorragende Bedingungen für die Fortpflanzung vorfinden. Die ersten Trappeneier im Jahre 2018, die leider unbefruchtet waren, sind ein Schritt in diese Richtung. Im Juni 2019 ist es uns gelungen und das erste gesunde Küken ist geschlüpft. Seither entwickelt es sich prächtig.

Außerdem ermöglicht die Heinrich W. Risken Stiftung alljährlich die Pflege und Fütterung hilfsbedürftiger oder verunglückter kleiner Tiere, die bei Mitarbeitern abgegeben werden. Die Behörden werden, wenn nötig, über die Aufnahme informiert. Die Listen sind lang und reichen vom abgestürzten Eichhörnchen über Nestlinge und Rabenvögel bis hin zum kleinen Turmfalken und Mäusebussard.

Störche

Im Süden des Teutoburger Waldes bietet die Heinrich W. Risken Stiftung schon seit langer Zeit Weißstörchen eine heimatliche Sommerresidenz, wo sie Jahr für Jahr zum Brüten einen Platz finden. Durch die fortschreitende Trockenlegung unserer Wiesen und Felder finden die Störche immer weniger Nahrung. Die Stiftung hilft den Störchen indem sie geschützte Plätze für den Eigenbau von Storchenhorsten anbietet. In diesem Jahr ist es wieder gelungen zahlreiche Jungstörche aufzuziehen, insgesamt wurden 13 Junge gezählt.

lichtsicht - Projektions-Biennale

Das ungewöhnliche Format für „Erweiterte Projektionskunst“ wurde 2007 unter der Firmierung der lichtsicht gemeinnützige GmbH von der Heinrich W. Risken Stiftung mit Sitz in Bad Rothenfelde initiiert und maßgeblich finanziert. Die Biennale trägt die Handschrift der international agierenden Kuratoren Prof. Manfred Schneckenburger (Leiter der documenta 1977 und 1987) und Prof. Peter Weibel (ZKM, Karlsruhe).

Sie begeisterten Künstlerpersönlichkeiten u.a. wie William Kentridge, Robert Wilson, Sigalit Landau, Ryoji Ikeda, AES+F, Eyal Gever oder die 2017 verstorbene Bühnenkünstlerin rosalie für diesen Standort. Anders als im geschlossenen Ausstellungsraum bildete das salzig-kristalline Schwarzdornreisig der 11 m hohen und insgesamt fast 1000 m langen Gradierwände die gigantische Projektionsfläche. Sie war das Alleinstellungsmerkmal dieser Biennale. Darüber hinaus erweiterten Wasserfontänen, eine Installation im Teich, Kurhausarchitektur, Menschen und Parklandschaften die Projektionen zu neuen, komplexen Bildwelten, die dreidimensional und durch die salzige Luft zusätzlich sinnlich erfahrbar wurden.

Ursprünglich als private Initiative gestartet, sollte die lichtsicht Projektions-Biennale in die öffentliche Hand übergeben werden. Der Besuch der Biennale war kostenlos und ein Geschenk an die Region zwischen Osnabrück und Bielefeld. Im Laufe von 10 Jahren zog sie Hunderttausende von Besuchern an.

Mit lichtsicht 6 ging die Projektions-Biennale am 11. Februar 2018 zu Ende und wurde damit ein Stück Mediengeschichte. Die lichtsicht zählte zu Deutschlands bedeutendsten Veranstaltungen für Kunst im öffentlichen Raum. Neben einigen bedeutenden Auszeichnungen wurde sie 2015 mit dem renommierten Deutschen Kulturförderpreis der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.

Nach einer langen Zeit der Ungewissheit, ob die lichtsicht weiterhin umgesetzt werden kann, steht nun fest: es geht weiter! Die Gemeinde Bad Rothenfelde hat gemeinsam mit dem Landkreis, dem Land Niedersachsen, dem Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V., der Kulturstiftung Niedersachsen und dem Hersteller für Heimtierfutter animonda, ein neues Finanzierungskonzept realisiert. Vom 23. Oktober 2020 bis zum 21. Februar 2021 wird die lichtsicht 7 den Bad Rothenfelder Kurpark aus der winterlichen Tristesse heben – und anschließend alle 3 Jahre stattfinden.

Weitere Informationen unter: www.lichtsicht-triennale.de

Presse

Zeitungsartikel als PDF
Haller Kreisblatt
Dem Unsichtbaren
auf der Spur
Autor: unbekannt
07. September 2024
Zeitungsartikel als PDF
L ´ALSACE et Les Dernières
Nouvelles d´Alsace
Le décès à 101 ans de la peintre Maggy Kaiser
Autor: unbekannt
20. Dezember 2023
Zeitungsartikel als PDF
Haller Kreisblatt
Ein Pfirsichbaum, der zu fliegen scheint
Autor:
Marion Bulla
28. Juni 2023
Zeitungsartikel als PDF
Die Glocke
Stiftung zeigt Werke in Deele und Schweinestall
Autor:
Ulrike Poetter
29. Juli 2022
Zeitungsartikel als PDF
Haller Kreisblatt
Der Mensch
im Mittelpunkt
Autor:
Rolf Birkholz
19. August 2020
Zeitungsartikel als PDF
Die Glocke
Uneitles Kunst-
Engagement geehrt
Autor:
Doris Pieper
30. August 2019
Zeitungsartikel als PDF
Haller Kreisblatt
Ein Raum mit
kreativer Tiefe
Autor:
Burkhard Hoeltzenbein
17. Mai 2019
Zeitungsartikel als PDF
Neue Westfälische
Die Poesie
der kleinen Dinge
Autor:
Rolf Birkholz
14. Mai 2019
Zeitungsartikel als PDF
Neue Westfälische
Kunstsammler aus
purer Leidenschaft
Autor:
Thomas Klingebiel
25. August 2018
Zeitungsartikel als PDF
Haller Kreisblatt
Kunstsammler aus
purer Leidenschaft
Autor:
Silke Derkum-Homburg
15. August 2018
Zeitungsartikel als PDF
Die Glocke
Spannende Symbiose
von Kunst und Natur
Autor:
Ulrike Poetter
28. Juli 2018
Zeitungsartikel als PDF
Haller Kreisblatt
Risken öffnet Raum für "Bird-Bags"
Autor:
Silke Derkum-Homburg
10. Juli 2018
Zeitungsartikel als PDF
Haller Kreisblatt
Kunst
im Kotten
Autor:
Uwe Pollmeier
27. Juli 2017

Kontakt

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Dann rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns eine Nachricht, wir melden uns umgehend bei Ihnen zurück!

Heinrich W. Risken-Stiftung
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49214 Bad Rothenfelde

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Web: www.hwrisken-stiftung.de

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